Mein Mann und ich wohnen seit 15 Jahren in einem KFW Haus mit Wärmepumpe und Photovoltaik, wir fahren seit 10 Jahren das gleiche Hybridauto, mein Mann hat vor seiner Rente für einen Hersteller von Elektroautos gearbeitet, ich arbeite bei einem Windturbinenhersteller, wie kaufen gerne im Bioladen ein, der Garten ist natürlich auch frei von Giften und mit Platz für den Igel. Kurzum wir leben unsere Werte. Das heißt nicht, dass wir nicht auch Fleisch essen und in Urlaub fahren. Wir kaufen nur lieber beim Metzger um die Ecke und machen Campingurlaub statt Flugreise. Für uns ist das ehrlich, aber ohne Zwang. Wir wollen niemanden bekehren. Es ist aber sicherlich der Grund, warum wir für die Grüne Partei antreten und nicht für eine andere demokratische Partei.
Gebürtig komme ich aus der Eifel. Einer Landschaft, die heute wegen ihrer Schönheit zum Urlaubsziel geworden ist, aber in meiner Kindheit als verschlafen galt. Meine Eltern sind beide Kriegskinder, Arbeiter, die sich keinen Urlaub leisten konnten. Weil es keine Pflegedienste gab, hat meine Mutter alleine ihre demente Mutter und später ihre Schwiegermutter bis in den Tod versorgt. Das war ein hartes Leben und trotzdem waren meine Eltern glücklich und zufrieden mit dem, was sie hatten.
Meinem Bruder und mir haben sie eine gute Schulausbildung ermöglicht. Wir durften beide das Abitur machen, was absolut nicht selbstverständlich war. Nach dem Studium gab es keine Arbeit für viele – große Rezession. Ich lernte Programmieren und fand mit Nachforschen und ein bisschen Glück meinen Weg in ein Großunternehmen, und nein, es war nicht RWE und es war nicht in NRW. Meine Heimat musste ich für das Studium verlassen, für die Arbeit musste ich nach Bayern umziehen. Meinen Start ins Berufsleben habe ich mit einem kleinen Berg von Bafög-Schulden angetreten, und einer Menge Unsicherheit. Heute blicke ich mit Stolz auf über 35 Berufsjahre zurück.
Warum ich das alles erzähle? Weil es 3 Dinge zeigt – das Leben war nie einfach, wer sich kümmert, kann etwas erreichen und ein Funken Glück gehört auch dazu. Die Gemeinde Inden ist hoch verschuldet – keine Zeit sich auszuruhen, keine Zeit für ein Wunschkonzert. Wenn es heißt, wir bekommen 98% Zuschuss für eine Maßnahme, dann haben wir schon sehr viel Glück und müssen bereit sein die Restlichen 2% selbst aufzubringen. Deshalb wünsche ich mir eine Gemeinde, wo die Bürger fragen „wie kann ich helfen“ und nicht „was bekomme ich von euch“. Und in diesem Sinne zolle ich jedem der sich engagiert meinen Respekt. Packen wir es an – wir für unser Dorf!

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